Nähe beschreibt nicht nur eine geringe räumliche Distanz, sondern auch ein Gefühl der Vertrautheit zwischen einander: „Wir stehen uns NAH“. NAH geht auf die Suche nach der Form, die diese gegenseitige Vertrautheit zwischen Tänzerinnen und Zuschauerinnen annehmen kann und wie diese entsteht. Gerade den zeitgenössischen Tanz umgibt oft ein Geheimnis: Warum bewegen sich die Tänzer*innen auf diese oder jene Art und Weise? Ist das überhaupt noch Tanz? Muss Tanz schön aussehen?
In NAH gehen die Tänzerinnen immer wieder auf die auf der Bühne verteilten Zuschauerinnen zu und lassen sie teilhaben an ihren Bewegungsmotiven, choreografischen Prozessen und den damit verbundenen Emotionen. Schafft dieses Wissen Nähe? Dabei wird den Zuschauenden immer wieder die Möglichkeit gegeben, die Perspektive im Raum zu verändern. Und auch der Raum bewegt sich mit und ist Teil der choreografischen Landschaft, die sich ständig transformiert. Hier gilt der Versuch die Grenzen zwischen Zuschauerinnen und Tänzerinnen zu verschieben, sie aber nie ganz aufzulösen.
Mit NAH setzt die Essener Choreografin Marie-Lena Kaiser ihre künstlerische Auseinandersetzung mit Fragen rund um Hierarchien und Strukturen auf der Bühne fort, indem das Transparentmachen von vermeintlich undurchdringbaren Vorgängen zur künstlerischen Methode wird.
Brauchen wir Grenzen, um einander nahe zu kommen? NAH will keine Antworten finden, sondern möchte sich kritisch mit den Begriffen Authentizität und Partizipation auseinandersetzen und dabei vorschlagen, dass es nicht nur einen richtigen Zugang zum Tanz gibt.
Weitere Termine: 24.-25.11.23., 13.05.2024. in Krefeld
Choreografie |
|
Performer*innen |
Islam Elnebishy Jordan Gigout Kati Masami Menze Bianca Sere Pulungan Johannes Schropp |
Musik |
Johannes Schropp |
Dramaturgie |
Alex Piasente-Szymańsk |
Lichtdesign |
Laura Salerno |
Bühne |
Eva Budniewski |
Kostüm |
Frederike Marsha |
Produktionsleitung |
Elena Martin Casai |
Koproduktion |
|
A co-production with tanzhaus nrw. Supported by the Landesbüro freie Darstellende Künste with funds from Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, City of Essen, Kulturstiftung Essen. Cooperation partners: Maschinenhaus Essen, PACT Zollverein, performing:group. |